Heute mussten wir uns einen Wecker stellen. Um 8.30 Uhr wurden wir abgeholt um zum Schiff gebracht zu werden, denn heute machen wir einen Ausflug. Der Plan ist eine Rundfahrt um die gesamte Insel Koh Samui. Pünktlich um 8.28 Uhr steht das Auto vor unserem Bungalow um uns abzuholen. Wir steigen etwa dort ein, wo wir bereits gestern waren, also in Boh Put. Mit uns an Board ein paar Engländer, Australier, Deutsche und Dänen oder Niederländer. Das Boot ist nicht überfüllt, wir haben also Platz uns auszubreiten und von allen Seiten raus zu gucken. Einer der Mitfahrenden hat sich offenbar schonmal ein Moped auf der Insel ausgeliehen. Woran ich das erkenne? An der Touri-Schramme. Er hat auf der rechten Körperhälfte verteilt mehrere größere und kleinere Schrammen. Wenn sich Touristen etwas übermütig beim Mopedfahren verhalten, fallen sie damit manchmal um und schrammen sie ihre eine Körperhälfte vollkommen auf. Es gibt sie also wirklich.
Die Route geht einmal komplett um die Insel. Eigentlich wollen sie einen schon früher absetzen, aber es gab in der Vergangenheit offenbar Beschwerden, dass das ja sonst nicht der Definition von „RUNDfahrt“ entsprechen würde. Außerdem machen wir einen Zwischenstop auf der kleinen Insel Koh Tan, wo wir etwas Essen werden.
Es geht also pünktlich los und regelmäßig werden wir mit diversen Heiß- und Kaltgetränken versorgt. Nach kurzer Zeit schon fahren wir an einer Bucht vorbei, die einen steinigen Strand hat, an dessen Hang sehr schicke Resorts aufgebaut wurden, die angeblich ab 1000EURO /Nacht zu vermieten sind. Wenig später fahren wir an einem weiteren Hang vorbei, an dem gerade neue Resorts gebaut werden, offenbar gehen die Preise dort ab 1 Mio los (ich weiß allerdings nicht ob das wieder pro Nacht galt). Ab hier fängt es langsam ordentlich an zu schwanken und ich genehemige mir lieber einen Reisekaugummi. Im Moment ist es noch etwas bewölkt, aber das ändert sich noch. Bald darauf fahren wir an dem bekannten Chaweng Beach vorbei. Aus der Entfernung kann ich nichts besonderes erkennen, er sieht aus wie ein normaler Strand. Am Rand von dem Strand fahren wir allerdings an der Villa von demjenigen vorbei, dem die Brauerei des Thailändischen Chang Bieres gehört. Der nächste bekannte Strand ist der Lamai Beach. Vor ein paar Monaten erst ist hier eine Frau gestorben, weil sie von einer Würfelqualle gestochen wurde. Quallen hab ich hier eigentlich noch gar nicht wahrgenommen, die Phase scheint vorbei zu sein. Im Vorbeifahren sehen wir immer wieder Müll im Meer, vor allem Plastikflaschen. Einmal fahren wir an etwas hellem mit dunklen Flecken vorbei, ich dachte es wäre ein Stück Metallplatte mit Rost. Leider kann ich kein Foto mehr machen als ich mitbekomme, dass es sich wahrscheinlich um einen toten Stachelrochen handelt.
Am Lamai Strand kommen wir auch an den bekannten Grandfather und Grandmother Rocks vorbei. Das besondere an ihnen ist, dass sie aussehen wie die menschlichen Geschlechtsteile, wenn man genau hinsieht. So nah waren wir leider nicht dran um ein deutlliches Urteil fällen zu können, aber ich glaube, den Opa konnte ich erkennen.
Jetzt wird die Fahrt etwas langweilig. Wir steuern allerdings schon auf Koh Tan zu, gleich gibts was zu essen und danach wird sogar noch eine Runde geschnorchelt.
Wir fahren mit dem Boot nicht direkt an den Strand sondern werden von einem Longtail Boot abgeholt. Sehr aufregend. Die Boote sind sehr flach, scheinen aber stabil zu sein. Es sei denn man hat ne ziemlich dicke Frau mit an Board, dann kippt es schonmal atemberaubend zur Seite. Die Fahrt dauert nur wenige Sekunden und schon sind wir da. Auf Koh Tan leben lediglich 30 Menschen. Es ist sehr ruhig und es gibt nur ganz wenig Häuser. Auch ist hier der Strand nicht so schön sauber, wie in den Touristengebieten, weil einfach nicht die Zeit und der Bedarf dafür da sind (bei dem Dreck ist neben dem Handelsüblichen Müll auch so Zeugs wie Seetang gemeint, der ja eigentlich kein Dreck ist).
Direkt am Strand steht das Restaurant. Sie sind auch schon vorbereitet und es wird sofort Essen bereit gestellt. Man kann sich von mehreren Tellern etwas herunternehmen. Es gibt Reis, Reis mit Gemüse, frittiertes Hähnchen, Hähnchen mit Möhren und Süß Sauer Soße, eine scharfe Suppe und angebratenes Gemüse. Insgesamt ist das Essen aber eher fad, aber satt hats trotzdem noch gemacht.
Jetzt wird sich schnell umgezogen und dann gehts weiter mit dem Langboot zur Schnorchelstelle. Wir fahren ein Stück aufs Meer hinaus und dann gehts raus ins Wasser. Schnorchel und Taucherbrille bekommen wir. Ich brauche eine ganze Weile um zu kapieren, wie das mit dem Schnorcheln geht. Richtig untertauchen kann man damit nicht, sondern nur den Kopf ins Wasser halten und durch den Mund atmen. Nachdem ich das kapiert habe, schaffe ich es mir in Ruhe das Korallenriff anzusehen. Ich denke, es ist nicht ganz so schön wie andernorts. Es gibt zwar viele Korallen, Algen, ein paar Aale und bunte Fische, aber ich kann mir vorstellen, dass es noch farbenfroher geht. Aber das werden wir in den nächsten Tagen schon noch herausfinden.
Ich war auch ganz schlau und habe mich vor dem Schnorchelgang nochmal eingecremt. An den Armen und im Gesicht. Das ich mein Shirt ausziehen werde und die ganze Zeit meinen Rücken oder zumindest meine Schultern in die Sonne strecke habe ich nicht bedacht. Heute gibts also mal einen Sonnebrand.
Der ganze Spaß ist nach einer Stunde vorbei und jetzt geht es weiter mit dem Boot. Ich schaffe es nicht mal mehr ein Foto von oben zu schießen. Kurz nachdem wir losgefahren sind halten wir an. Der Guide sagt „Ok people now everybody swim“. Natürlich war es ein Scherz, sie haben lediglich vergessen nachzutanken. Das Problem kann an Board behoben werden und nach 5 Minuten fahren wir weiter.
Jetzt fahren wir noch an einer interessanten Inselgruppe vorbei, genannt Taling Gnam. Hierbei handelt es sich um etwa 5 Inseln, die quasi unbewohnt sind. Lediglich ein paar Soldaten leben dort um Schwalbennester zu beschützen. Das besondere an diesen Nestern ist, dass einige Menschen (Chinesen) sie benutzen möchten um eine Suppe daraus zu kochen. Damit niemand anderes als die Chinesen diese Inseln betreten und auch die Suppe kochen dürfen, sind diese Inseln so stark bewacht. Sollte jemand unbefugtes die Inseln betreten haben die Soldaten das Recht zu schießen. Dafür zahlen die Chinesen natürlich eine Menge Geld damit das so bleibt. Außerdem sehen wir über die eine Insel einen Adler kreisen. Er hat einen weißen Kopf, das ist wohl selten. Die Inseln erinnern uns an TV-Highlights wie Lost, Cast Away oder The Beach. Lediglich The Beach spielt überhaupt in Thailand, aber auch nicht im Raum Koh Samui (sondern auf Koh Phangan bzw. zum Einkaufen auf Puhket, das sich ganz woanders befindet).
Nachdem wir die Felsen durchquert haben steuern wir auf das Ende der Tour zu. Von hier an sind es aber immer noch über 2 Stunden bis wir wieder an unserem Hafen sind. Die Sonne ist zwar nicht mehr so intensiv, scheint jetzt aber direkt auf uns herauf. Zwischendurch unterhalten wir uns mit einer Australierin. Sie hat uns erzählt, dass sie von Australien 10 Stunden geflogen ist. Wir befinden uns quasi auf dem halben Weg zum anderen Ende der Welt.
Als wir ankommen fängt es bereits an zu Dämmern. Kaum im Bungalow angekommen wird nur schnell der Sonnenbrand betrachtet und dann geht es nochmal in das Fischrestaurant mit dem scharfen Curryfish. Den gibts auch diesmal, aber nicht für mich. Ich entscheide mich für etwas milderes. Der scharfe Fisch war übrigens ein Red Snapper (oder: roter Schnapper). Ein sehr leckerer Fisch. Ich würde ihn jederzeit wieder dort essen, egal ob er scharf ist.
Morgen ziehen wir um nach Koh Pangan. Ich hoffe, die Insel ist so schön wie immer behauptet wird. Die Überfahrt wird wahrscheinlich (hoffentlich) nicht so lange dauern.