Tag 12: Wildtierattacke!

Nachdem wir gestern Abend schon wieder ein paar Sterne sehen konnten, ist das Wetter etwas besser geworden. Der Monsunartige regen dürfte für heute verschwunden sein. Die Sonne fehlt noch. Weil ichs in dem europäischen Cafe so schmackhaft fand, will ich dort heute wieder Frühstücken gehen. Aber vorher noch schnell Zähneputzen gehen. Noch.schnell.Zähneputzen. Irgendwas klingt falsch an dem Satz. Ich hab die Zahnbürste schon in der Hand, da entdecke ich am Waschbeckenrand eine schwarze Spinne. Sie ist größenmäßig zwar noch von einer Vogelspinne entfernt, aber schon von einem größeren Kaliber als alles bisher hier erlebte. War ja klar, es waren bisher auch viel zu wenige eklige Tiere. Wie nun also dieses Vieh töten? Das Waschbecken hängt nicht einfach an der Wand, es besitzt auch eine Steinverkleidung. Die Trefferquote ist also möglicherweise nicht allzu hoch. Der Spinnentöter des Hauses schnappt sich also seinen Flip-der Spinntentöter-Flop und versucht sie zu erlegen. Seit wann sind Spinnen so gute Renner? Irgendwie ist sie jetzt weg. Wenn es für Spinnenphobiker etwas gibt, das schlimmer is als eine plötzlich auftauchende Spinne,..dann ist es eine Spinne, die nicht mehr auffindbar ist. Sie könnte ja jetzt quasi überall sein. Wir suchen kurz, aber finden sie nicht. Ich präpariere also meine Zahnbürste (die ich die gesamte Zeit im Wohnzimmer wie einen Schutzschild gehalten habe) und fangen an zu putzen. Da seh ich sie wieder, an meinem Deostick. Glücklicherweise klappt die Kommunikation auch mit schäumendem Mund (das schäumen kommt eher von der Zahnpasta als von der Angst, ich will mich aber in diesem Moment nicht festlegen). Wir überlegen, ob es nicht das einfachste ist einfach den Deostick rauszuwerfen. Es endete nicht ganz so dramatisch für den Deostick, wichtig ist, dass die Spinne am Ende unter anderem am Flip-der Spinnentöter-Flop klebte.

Nach diesem Schock will ich einfach nur noch Frühstücken. Mir fällt beim Zusammenpacken auf, dass wir noch eine Tasse rumstehen haben in der sich ein Rest Wein befindet. Ich kippe den Rest schnell in das Waschbecken des Todes und mit dem Wein floppt eine Kakerlake aus der Tasse. Was ist denn heute früh los?! Ja, ok an dem Weindesaster sind wir selber schuld, den hätte man sofort weggiessen sollen, aber hätten es ein paar Fliegen nicht auch gemacht? Jetzt liegt also eine tote Kakerlake in unserem Waschbecken. Der Spinnentöter des Hauses brauch auch einen Moment, bis er realisiert, dass das Vieh sich selber in der Tasse zu Tode gesoffen hat und nicht irgendwie aus dem Waschbecken kam. Aber hier zeigt sich, dass Spinnentöter auch gute Kakerlakenentferner sind (also durchaus bei der Anschaffung aufs Kleingedruckte achten 😉 ). Nach wenigen Sekunden gehts für die Kakerlake mit der Wasserrutsche ins Grab. Das nächste Geschäft wird dann doch lieber bei offener Badtür verrichtet. Das ergibt zwar rational betrachtet überhaupt keinen Sinn, aber wenn das alles eben ein bisschen besser macht ;),…Ich hab übrigens von keinem der beiden Tiere ein Foto gemacht, auch wenn ich dran gedacht habe. Darum lieber nochmal ein Foto von hübscheren Tieren.

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Nun also zum Frühstück. Da ich nicht so richtig weiß, was ich morgens sonst essen soll, bleiben wir beidem europäischen Frühstück im Cafe Vida. Der Weg über den Strand zeigt uns, dass die Strandlinie wieder etwas nach hinten gerückt ist, der Monsunausläufer dürfte also zu Ende getobt haben. Man merkt es auch daran, dass wieder viel mehr Schmetterlinge und Vögel herumfliegen.

Im Supermarkt musste ich noch ein Foto von der unsinnigen Bananenverpackung machen:

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Nachmittags fahren wir nach Thongsala um zu einer Walking Street (zu deutsch: Markt) zu gehen. Die Frau, bei der wir neulich den Kochkurs gemacht haben, hat uns erzählt, dass hier jeden Samstag der Markt ist. Da war sofort klar, dass wir hierher wollen um Souveniers und Weihnachtsgeschenke zu kaufen.

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Wir fahren wieder mit einem der Taxis. Es ist sehr ruckelig und am Ende ist mir fast ein bisschen komisch, liegt aber auch daran, dass ich Hunger habe. Wir sind noch gar nicht direkt an der Walking Street angekommen, aber hier gibt es sehr viele Stände an denen es etwas zu essen gibt. Ich probiere ein Sandwich mit Mais und irgendeine Soße (ich glaube, es soll eine Joghurtsoße sein, zumindest ist es keine Majonnaise). Das Brot von dem Sandwich ist frittiert, das wir hier sehr gerne gemacht, hat dadurch ein bisschen was von einem French Toast.

Nach enigem Stück laufen erreichen wir dann die Walking Street. Wir sind früh dran, die Leute bauen gerade erst alles auf. Aber uns war so langweilig am bewölkten Strand und Hunger hattten wir auch.

Auf dem Markt gibt es in erster Linie viel zu essen. Auch einiges, was wir noch nicht kannten. Ich habe mich so langsam schon gefragt, ob die Thais ihr ganzes Leben lang nur Curry, Nudelsuppe und gebackene Bananen essen. Wenn man die Speisekarten in den Restaurants betrachtet, stehen dort eigentlich immer die gleichen Sachen. Hier gibt es viele interessante Dinge. Unter anderem auch diese stinkige Frucht, von der wir uns am Anfang mal am Hafen ein Eis gekauft haben. Vielleicht erinnert ihr euch an die Ekelbeschreibung. Wir gehen kurz an der Frucht schnuppern und sofort kommen die bösen Erinnerungen wieder. Ich hab schon im Vorfeld gehört, dass es in Thailand die „Stinkfrucht“ gibt, die bei den Touristen meist nicht so gut ankommt, von den Thais aber heiß begehrt ist. Ich nehme an, wir haben sie gefunden. Den Rosenkohl unter den exotischen Früchten. Als wir an der Frucht geschnuppert haben, hat die Frau hinter dem Stand gelacht. Der mekelige Tourist scheint an ihrem Stand ein bekanntes Phänomen zu sein. Wir essen noch ein Sesambällchen, das mit Erdnuss gefüllt ist, eine Art Teigtasche mit Curry gefüllt und Hühnchen am Spieß. Vor allem die Teigtasche war sehr lecker.

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Es dämmert bereits, als wir wieder zurückfahren. Jetzt ist es also bald Zeit was richtiges zu Essen (an so gammeligen Tagen dreht sich immer sehr viel ums Essen). Wir beschließen heute mal bei „Loccos“ Pizza zu essen. Der Betreiber ist ein Italiener, es kann also nicht total eklig sein. Aber was den Käse angeht merkt man, dass die Asiaten da keine Ahnung von haben. Die Pizza schmeckt nicht ganz so, wie man es aus Europa kennt, finde ich.

Bevor wir Pizzaessen, nutzen wir die letzten Sonnenstrahlen um noch einmal ins Meer zu hüpfen. Inzwischen hat sich das Wetter nämlich etwas gebessert. Und gerade, als ich im Wasser bin, bekomme ich eine Entschädigung für das Vielbeiner-Drama heute morgen. Ein grüner Papagei fliegt über den Strand. Schade, dass ich kein Foto machen kann, aber das war toll.

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Der Abend endet mit einem Mai Thai und einem Pina Colada am Strand.

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